seit ich mir die deutschsprachigen stuart hall bücher gekauft habe, bin ich ein bißchen cultural studies angefixt. heute war lawrence grossberg
zu einem launigen vortrag mit dem titel "from birmingham to babel" auf der uni wien. er hat anekdoten aus der anfangszeit der birminghamer erzählt und bemerkt dass die rechte die diskurse schon verstanden hat ("bush's berater haben ihren derrida gelesen").die linke des westens hat er dazu aufgerufen, virtuelle think tanks (e- mail, weblogs) zu bilden ("in den letzten dreißig jahren gab es keinen politischen gedanken in den usa der aus einem politiker gehirn gekommen wäre, alle aus think tanks. was ist eine solche lehrveranstaltung aderes als ein think tank), um bürokratien und vorschriften auf der uni dankbar zu sein ("ich verwendete die halbe zeit meiner lehrtätigkeit damit, meinen studentInnen zu helfen, wie man regeln bricht oder umgeht. wenn sie zum dekan gehen und der lehnt etwas ab, kann man nichts mehr machen- vorher sich vermeintlich an die regeln halten, dann einen weg rausfinden und bloß keine autoritäten involvieren") und

außerdem sagte er, wir sollten uns ständig gedanken machen, wie wir zur f*po, zur privatisierung der medien etc. stehen. wenn wir nicht denken tut es wer anderer für uns.

wie konnte ich so etwas wie diese wissenschaftler in den letzten dreißig jahren völlig übersehen aben, wo es doch bei ihnen um genau das geht was mich interessiert, populärkultur, medien, ideologien, theorie, marxismus ... mir ein rätsel. wenn ich 12 jahre jünger wäre würd ich wieder studieren anfangen