so wunderschoen und weltlaeufig und freundlich und beeindruckend san francisco ist, so enttaeuschend ist die beruehmteste gegend hier , die strassenkreuzung haight street/ashbury. wenn ich 1969 garcia oder phil lesh gewesen waere haette ich mich sicher auch hier niedergelassen, mit den huebschen haeusern und der gartenarchitektur und haette danach vielleicht auch die ganze gegend aufgekauft, um mein imperium, das von diesem selbergemachten mythos lebt, von hier aus zu verwalten ... waere ich tom constanten gewesen waere ich aber auch schnell wieder abgehauen nach eureka, oder wo der nach dem dead - kater hin ist, auf seine matheuni.

musste an herb denken, der hier die schoenste zeit seines lebens verbracht hat, und noch im herbst gesagt, hat er wuerde nie wieder her fahren.

das europaeische an san francisco hat hier seine oede seite, die der ehemaligen und kommerziell durch alles gewursteten, entleerten, sinnentleerten restzeichen- gegenkultur. hier sieht es bestenfalls aus wie auf der king's road, carnaby street oder tempe bar oder in den ramsch- ecken von amsterdam, schlechtestenfalls wie auf gomera oder ios: doofe shops mit jim morrison/bob marley/cobain (alle drei gerne mit dornenkrone) bildern, t shirts mit spruechen von grateful dead bis punkrock, silbernen purpfeifen und mundgeblasenen bongs, biobagels und direktapfelsaft, mandalas und handleserInnen und mittendrin die obligatorischen flagshipstores der counter culture exploiter G*AP und diesel und ihrer freunde. dazwischen viele homeless mit deadTshirts. gestern hatte noch eine marching band mit zaehnefletschenden cheerleadern und marschierenden maennern mit holzgewehren von irgendeiner WASP uni auf der parade eine bizarre version von "smells like teen spirit" gespielt

gravy train und Kid606 auch ausverkauft, jetzt wird es langsam ermuedend.

die seeloewen an der zweitberuehmtesten gegend, dem fisherman's wharf, hab ich nicht gesehen, weil ich wieder eingepisst wurde (immerhin keine schneestuerme wie in new zork oder wien). zu kurz jedenfalls mein besuch in dieser in sonst jeder hinsicht guten stadt

an einer piermauer in SF steht ein zitat von oscar wilde, dass alle leute, die er kennt, die verschwunden geglaubt waren, irgendwann in san francisco aufgetaucht sind, weil die stadt alles habe was lebensqualitaet erfordere. ich beneide jetzt schon menschen, die da hin fahren koennen, jetzt da ich bald wieder weg muss. und bereue jetzt dass ich das jetzt nicht teilen kann ....

wenn irgendwelche umstaende es erlauben wuerden, biografische und finanzielle und familientechnische und mutabhaengige etc ... ich wuerde hier ohne weiteres leben ... (nur um die aengste meiner mutter, ich wuerde in einer psych. situation wie der derzeitigen einfach in kalifornien bleiben ("komm ja zurueck!", als ob ich nicht immer aufs affirmativste ... naja )

das gilt fuer die anderen schoenen staedte die ich in den letzten jahren gesehen haben (barcelona, neapel, havanna) nicht ohne weiteres, fuer rom, amsterdam und london schon.

hab hier ja fast nur chinatown (wegen der parade und dem jahrmarkt), downtown und die bay gesehen ... und schon wieder im ferlinghetti buchladen mehr geld fuer buecher die cih schon seit jaren suche liegengelassen als mir lieb ist.

heute schau ich mir noch das touristen programm an: haight/ashbury und die seeloewen im wharf ... morgen geht es dann suedwaerts