er lebt noch, aber nicht sehr, die chemotherapie ist so anstrengend, dass sie ihn mehr kraft kostet wie die krankheit selbst, und er hat beschlossen, sie auszusetzen. er hat keine lust, kene kraft mehr.

das bedeutet 2 monate noch, im besten fall

in diesem ganzen jahr gab es gerade mal eine woche, wo der zustand in richtung "besserung" ging, vor ostern, da war ich eh dort und alle waren euphorisch. sonst nur .... bergab.

jetzt sind alle "stark" und gefaßt" , das kann aber auch nicht ewig halten und wir werden zusammenbrechen. ich weiß dass das "gefaßt" eine verdrängungsstrategie ist, irgendwie, aber die gefühle wollen oft nicht die tragweite haben, die sie haben sollten, rein "moralisch", weil das zu arg wäre (wenn man dann vorgeworfen bekommt, seine gefühle seien nicht 'die richtigen', ist das eher gemein, obwohl es irgendwie stimmt, will man das nicht hören)

zwei sachen:
ein alter schulfreund von mir, 'sna*ke', ist vor zwei wochen gestorben, der seit 15 jahren durch alle d*rogen- und K*rankheitshöllen gegangen war und den ich seit jahren immer nur mittellos auf der straße lebend und zwischen hier und asien pendelnd wahrgenommen hatte. eine freundin sagte mir er habe auch nicht mehr leben wollen. zwei monate vorher war seine langjährige freundin gestorben.

und eine liebe freundin, a., die ich von der uni kenne, und mit der ich viele abende diskutiert, gelacht und getrunken habe, lebt seit drei wochen in einer betreuten WG nach einem psychischen zusammenbruch. sie möchte ich noch besuchen gehen. dann erfahre ich dass sie bereits seit frei jahren in dieser wg lebt und eigentlich recht stabil ist, bin dann doch nicht dazugekommen sie zu besuchen.

tags darauf: ein freund mit hepatitis C und kaputter leber zieht auf den bauernhof seiner eltern, er zieht sich für die zeit die ihm noch bleibt, zurück. ich vermute dass er seine memoiren schreibt.

eine freundin, mutter von zwei kindern und in meinem alter, hat gebärmutter*krebs